Rechtliche Implikationen der intelligenten Produktion

Künstliche Intelligenz (KI) in der Produktion – laut Studien sind dadurch Produktivitätssteigerungen von bis zu 50 Prozent möglich. Erforderlich ist der Einsatz von KI auf allen Ebenen der Produktion und – vor allem – über die jeweiligen Unternehmensgrenzen hinweg. Damit gehen jedoch vielfältige rechtliche wie technische Herausforderungen einher.

Im Projekt IIP-Ecosphere arbeitet das L3S in einem Konsortium aus Forschungspartnern und Unternehmen daran, den Einsatz von KI in der Produktion zu erleichtern. IIP-Ecosphere hat das Ziel, Produktivität, Flexibilität und Effizienz der Produktion durch intelligente und vernetzte Systeme zu steigern. L3S-Wissenschaftler des Instituts für Rechtsinformatik (IRI) um Prof. Dr. Tina Krügel helfen dabei, die juristischen Hürden der intelligenten Produktion zu überwinden.

Drei Bereiche rücken die Juristen in den Fokus: Das Datenschutzrecht, geistiges Eigentum sowie das Wettbewerbs- und Kartellrecht. Beim Datenschutz geht es insbesondere um die Frage, wann ein Personenbezug bei der Datennutzung entstehen kann - etwa durch die Verarbeitung von Metadaten aus der Produktion, die gleichzeitig Rückschlüsse auf die Produktivität der Mitarbeiter zulassen könnten. Im Bereich des geistigen Eigentums sind insbesondere die Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten automatisch generierter Daten, zum Beispiel Sensordaten, von Interesse. Im Wettbewerbs- und Kartellrecht geht es schließlich um den Schutz von Geschäftsgeheimnissen sowie allgemein um den Zugang zu Daten durch Plattformen wie IIP-Ecosphere.

Die Juristen verfolgen dabei einen anwendungsorientierten Ansatz, der neben wissenschaftlichen Publikationen auch Praxishilfen hervorbringen soll. In IIP-Ecosphere binden sie daher die Partnerunternehmen eng in ihre Forschung ein, so wie kürzlich durch eine Befragung und einen daran anknüpfenden Workshop. Die Kooperation dient nicht nur dazu, praxisrelevante Problemstellungen zu identifizieren, sondern auch Lösungsvorschläge und Hilfestellungen zu erarbeiten.

Vorgestellte Projekte
Kontakt
Prof. Dr. Tina Krügel, LL.M.

L3S-Mitglied Tina Krügel ist Inhaberin des Lehrstuhls für IT-Recht, insbesondere Datenschutz, am IRI. Sie ist außerdem Gründungs- und Vorstandsmitglied der Rechtswissenschaftlichen Gesellschaft für Künstliche Intelligenz und Robotik e.V. (RAILS).

Dipl. -Jur. Ricarda Puschky

Ricarda Puschky ist wiss. Mitarbeiterin am L3S und am IRI. Sie hat Rechtswissenschaften an der LUH studiert und sich auf den Bereich Datenschutz und geistiges Eigentum spezialisiert.