Dr. Claudia Niederee

Ziel des Projekts MIRROR ist es, eine integrierte Plattform sowie eine systematische Methodik für die umfassende intermediale Analyse der Wahrnehmung Europas zu entwickeln, Diskrepanzen zwischen Bild und Realität zu erkennen, Medienmanipulationen zu erkennen und Bewusstsein für die Auswirkungen von Missverständnissen und den daraus resultierenden Bedrohungen zu schaffen. MIRROR wird Methoden der automatisierten Text-, Multimedia- und Social-Network-Analyse mit empirischen Studien kombinieren, um ein fundiertes Bild der Wahrnehmung Europas zu erstellen, das durch Erkenntnisse aus verschiedenen Quellen gestützt wird. Die im Rahmen des Projekts entwickelten Lösungen, einschließlich Technologie und umsetzbare Erkenntnisse, werden gemeinsam mit Grenzbehörden und politischen Entscheidungsträgern gründlich validiert.
Die Wahrnehmung Europas und seiner Länder hat einen hohen Einfluss auf die Erwartungen und Entscheidungen von Bürgern von außerhalb, die nach Europa kommen (erwägen), insbesondere von Herkunftsländern (COO) für Migration.
Die Beurteilung der Wahrnehmung der europäischen Länder im COO ist eine komplexe und dynamische medienübergreifende Aufgabe. Die Meinungsbildung erfolgt über verschiedene Kanäle mit unterschiedlichem Einfluss, darunter Massenmedien, gezielte Informationskanäle und nun zunehmend auch über Social Media. Die Extraktion von Informationen aus solchen multimodalen Kanälen ist eine besondere Herausforderung, da sie in vielen Sprachen kommuniziert wird und eine Vielzahl von Akteuren sie beeinflusst. Neben der textlichen Kommunikation wird die Wahrnehmung vor allem durch visuelle Informationen wie Fotos und Videos geprägt, die eine wesentliche Rolle bei der Schaffung eines "Bildes" vom Aufenthalt in Europa spielen. Dieses vorgefasste Bild wird sich aufgrund der Erfahrungen während des Migrationsprozesses ändern. Das Vorhandensein von Informationsverzerrungen erschwert die Reflexion der Wahrnehmung zusätzlich. Diese Fehleinschätzungen können wiederum zu Sicherheitsrisiken führen. Die Verknüpfung von Wahrnehmungen und Fehleinschätzungen mit sichtbaren Auswirkungen und Risiken und die Identifizierung des Zusammenhangs zwischen Ursachen und Auswirkungen erfordert eine sorgfältige und fundierte Analyse von Daten aus vielen Quellen, um vorzeitige und oberflächliche Schlussfolgerungen zu vermeiden.
Ziel des Projekts MIRROR ist es, eine integrierte Plattform sowie eine systematische Methodik für die umfassende medienübergreifende Analyse der Wahrnehmung Europas (und einzelner Länder in Europa) zu entwickeln. Das Projekt zielt auch darauf ab, Diskrepanzen zwischen der Wahrnehmung von und der Realität in Europa aufzudecken und ein Bewusstsein für die Auswirkungen solcher Missverständnisse und potenziell daraus resultierender Bedrohungen zu schaffen.
MIRROR vereint ein hochinterdisziplinäres Team von Experten und drei Grenzbehörden und wird Methoden der automatisierten Multimedia-Analyse mit empirischen Studien kombinieren, um ein fundiertes Bild der Wahrnehmung Europas zu erhalten.