
Wie verändert die Digitalisierung die Gesellschaft? Das Forschungsprojekt Projekt "Social Media and Climate Change: Usage, Literacies, and Interventions from the Perspective of Science Education (SoMeCliCS)" am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) untersucht die die Auswirkungen sozialer Medien im Kontext des Klimawandels. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung fördern das Projekt für drei Jahre im Programm "Die digitale Gesellschaft - Entwicklungen erforschen, Perspektiven entwickeln, digitale Methoden und Daten nutzen" mit 649.700 Euro. "Der Klimawandel ist für alle Naturwissenschaftsdidaktiken ein relevantes Thema und wird vielfach in sozialen Medien diskutiert", sagt Projektleiter Dr. Alexander Büssing. Bisher gebe es jedoch nur wenige empirisch belegte Konzepte, wie Schülerinnen und Schüler auf kompetentes Handeln in sozialen Medien vorbereitet werden können. "Dabei hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig diese Kompetenzen sind, um gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen", so Büssing.
Das Projekt untersucht dafür die Nutzung sozialer Medien, die benötigten Kompetenzen sowie Möglichkeiten, diese Kompetenzen zu fördern. Als Forschungsmethoden ist neben den klassischen Verfahren der Literaturanalyse und der Befragung der Einsatz einer App geplant, die die Nutzung des eigenen Smartphones nachvollziehbar macht. Darüber hinaus wird ein Eye-Tracking-System verwendet, mit dem die Reaktionen auf ausgewählte Inhalte aus sozialen Medien untersucht werden können. Beteiligt sind Forscher der Biologiedidaktik (Dr. Alexander Büssing und Prof. Dr. Kerstin Kremer), Chemiedidaktik (Prof. Dr. Andreas Nehring) und Physikdidaktik (Prof. Dr. Gunnar Friege), die bei der Nutzung der innovativen Forschungsmethoden durch das Forschungszentrum L3S (Prof. Dr. Wolfgang Nejdl) unterstützt werden. Der Schwerpunkt der Studien liegt zwar auf Schülern; betrachtet werden aber auch andere Altersgruppen, etwa (Lehramts-)Studenten, als mögliche Multiplikatoren. Ausgewählte Erkenntnisse sollen zuletzt auf die ganze Bevölkerung generalisiert werden. Zur Kommunikation und Diskussion der Ergebnisse werden eine Tagung durchgeführt sowie ein Sammelband publiziert.